„Die Lutscher sollen daheim bleiben“ ist das Motto dieses Wettkampfes in der nördlichsten StadtÖsterreichs, Litschau im Waldviertel und das hat auch seinen Grund. Kaum ein anderer Triathlon weist so viele Höhenmeter auf, bei der Classic Distanz sind es 1350 Hm die beim Radfahren überwindet werden müssen und das Laufen um den schönen Herrensee beinhaltet auch ein paar Höhenmeter (ca. 200 Hm), stramme Wadeln sind hier ein muss.Doch für unsere AthletInnen war das locker zu schaffen:
Claudia hat bei der WEM Classic Distanz – 2,3km Schwimmen, 84km Radfahren und 21km Laufen – eine super Zeit von 6:08:15 erreicht und wurde somit Vize Landesmeisterin und 6. Gesamt bei der Landesmeisterschaft.
Und das bei so vielen Höhenmetern!
Beim WEM Classic Staffel – 2,3km Schwimmen, 84km Radfahren und 21km Laufen – haben Verena, Sabrina und Vadym Rang 8 von 17 Teams gemacht.
Stephan und Sabine haben an der WEM Sprint Distanz teilgenommen – 0,5km Schwimmen, 28km Radfahren und 6km Laufen. Stephan konnte in seiner AK Rang 22 mit einer Gesamtzeit von 1:58:48 belegen und Sabine hat Rang 1 in ihrer AK mit 2:27:12 geschafft.
Manchmal fürchtet man sich vor seiner eigenen Courage. Vor allem, wenn man kaum Wettkampferfahrung im Triathlon hat – gerade mal zwei absolviert – kurzfristig draufgekommen ist, dass man sich vor dem Bergabfahren aber sowas von fürchtet und einem dann 450 Höhenmeter ziemlich unüberwindbar vorkommen. Aber abgerechnet wird bekanntlich zum Schluss und somit gab es für mich kein zurück. Das Wetter hat mich zumindest schon mal gemocht – es war kühl. Leider hab ich gleich mal zu Anfang meine Nasenklammer zerbrochen. Drei Kraulzüge und entschieden, das geht schon. Immerhin fest mit der Absicht gestartet, du kraulst zumindest die Hälfte. Tja, es ging zumindest so 50 Meter, dann hat mich ein Mitstreiter unter Wasser gedrückt. Wasser in Nase und Speiseröhre, Schnappatmung und somit gleich wieder mal als Brustschwimmer unterwegs. Da ich ja sowieso langsam bin kein Problem. 500 Meter können schon ziemlich lang sein. Was mich jedoch erstaunt ist, dass es im Freiwasser nicht ganz so lang vorkommt. Immerhin, beim Schwimmausstieg recht flockig rausgekommen und rüber zum Fahrrad.
Was ziemlich gemein ist, man darf das Rad durch die Wechselzone einen kleinen Hügel hinaufschieben. Dann sind mal 28 km Rad fahren dran. Wer mein Rad kennt weiß, ich mache es mir definitiv nicht leicht. Das Trainingslager Anfang Juli in der Steiermark hat mich gelehrt, ich komme überall rauf. Egal wie ich komme rauf. Und so wars dann auch. Ich bin auch angstfrei überall runtergekommen. Beim Kilometer 13 wehts mir doch glatt die rechte Kontaktlinse raus – trotz Brille. Ich versuche die noch reinzufriemeln, kostet nur Zeit und wer weiß wofür es gut ist, denn ich mir. Und fahr weiter. Immer nett, wenn Leute auf der Strecke sind, die einen kennen. So hilft ein aufmunterntes „Du schaust guat aus“ schon etwas, genauso wie der kurzfristige Stopp eines Teamkollegens um zu fragen, ob eh alles ok ist. Auffällig nur die Frage eines Streckenpostens: Geht´s eh? Da ist man dann den nächsten Anstieg damit beschäftigt darüber nachzudenken, wie man wohl gerade aussehen mag. Auch sehr nett, die Helfer in der Versorgungszone. Sie hätten mir anschieben angeboten, ich hätte eher eine Runde Fluchen gebraucht. Und trotz allem bin ich heil wieder in der Wechselzone angekommen. Mit weichen Knien und Unterschenkeln die begonnen haben komplett zuzumachen. Und hier die zweite Gemeinheit, es geht leicht bergauf nach der Wechselzone. Die Versorgung für die Läufer ist relativ nah, und ein motivierender Teamkollege in Sicht. Ich jammer und er „Pfeif drauf, renn weida“. Tja, was soll ich sagen, ich laufe natürlich. Kurz danach weitere Teamkollegen, die anfeuern. Und ich wieder sudernd: Linse weg, halb blind, Unterschenkel machen zu. Ein aufmunterndes „du schaffst das“ hilft hier nur bedingt.
Die Laufstrecke rund um den See 6 km mit Hügeln. Nach dem Check der Uhr weiß ich, schnellerwirst nimmer, aber die Beine machen auf und ich lauf halt weiter. Ich weiß in meinem Plan steht „nach dem Schwimmbad Vollgas“. Darüber kann ich nach dem Schwimmbad nur grinsen, den Gas ist keines mehr da. Noch mal den gemeinen Hügel rauf und dann geht es nur mehr abwärts ins Ziel. Gesamt letzte dafür hat sich keine andere Frau in meiner Altersklasse getraut, sich das anzutun. Somit gab es dann doch noch einen Pokal für mich, 1. in meiner Altersklasse. Und den holte ich mir nachher, weil ich die Siegerehrung verpennt habe.
Leicht war es nicht, aber ich hatte Spaß. Und ich habe viel über mich gelernt. Es geht um mein Tempo und wenn ich mich daran halte, dann ist am Ende alles gut.
2018 komme ich wieder. Und dann, möchte ich den Sprint in unter 2 Stunden finishen. Bis dahin heisste es viel trainieren. Und daran denken, dass ich nicht nur Ersatzschwimmbrillen brauche sondern auch Kontaktlinsen und eine Nasenklemme. Aber wer weiß, wofür es gut ist, eines der Dinge zu verlieren.Sabine