„Vamos vamos, Team Vegano!“

Der nachfolgende Bericht vom Marathon in Barcelona stammt von Sabrina. Herzliche Gratulation zum Finish und vielen Dank für die tolle Schilderung deiner Erlebnisse – es kommt uns fast so vor, als wären wir selbst dort gewesen 🙂

Vor paar Jahren habe ich das Ritual begonnen, zu meinem Geburtstag mein Alter zu laufen. Dieses Mal lief ich einen Tag vor meinem Geburtstag, aber nicht zuhause in Wien, sondern ein Marathon sollte es sein – und zwar in Barcelona (also dann doch etwas mehr als mein Alter ;-)). Da ich mich erst zweieinhalb Wochen zuvor angemeldet habe, kann man es als Spontan-Idee verbuchen 🙂 Ich bin noch nie zu einem Marathon geflogen, aber was ich soll ich sagen: Der Marathon in Barcelona war es definitiv wert.

Auf der Expo wurde man schon sehr gut auf das Event eingestimmt, denn sie war echt toll und gut organisiert. Als ich dann die Startnummer in den Händen hielt, begann mein Herzchen gleich schneller zu schlagen. Die Aufregung bekam ihren Startschuss 😉 Obwohl es (hoffentlich) mein 13tes Marathon-Finish sein sollte, war ich so nervös, als wäre es mein Erster.

Da der Start um 8.30 Uhr war, hieß es zeitig zu frühstücken. Um halb 7 Uhr war ich in der U-Bahn und die Spannung und Vorfreude stiegen ins Unermessliche. Ich find es immer so schön, wenn Läufer:in für Läufer:in am Bahnsteig auftaucht, manche in Gesellschaft, andere alleine in Gedanken. Man kommt mit dem ein oder anderen ins Gespräch, bei mir war es ein Läufer aus Wales. Viele verschiedene Persönlichkeiten, Nationalitäten und alle haben eine Leidenschaft und ein Ziel.

Am Startpunkt angekommen nahm das Gewusel seinen Lauf. Es war top organisiert, da kann man wirklich nichts sagen, sogar ich fand mich zurecht und hab alles auf Anhieb gefunden 😀 Die Stimmung im Startblock und generell am Start war suuuper und ein Vorgeschmack darauf, was für eine tolle Atmosphäre entlang der Strecke auf uns warten sollte.

Es gab über 20 Pacemaker:innen, die wirklich gut gekennzeichnet waren. Für mich war aber klar: Ich lauf‘ nach Gefühl, mein eigenes Rennen. Feuerfontänen, Opernsänger:innen und eine Lifeband feuerten und kurz vorm Startschuss an. Gänsehaut machte sich breit und schuwpdiwup war es auch für meinen Startblock soweit und es ging los. Soooo viele Zuschauer waren auf der ganzen Strecke. Solch eine Stimmung hab ich wirklich noch nie erlebt. Jede:r Läufer:in wurde gefeiert. Es gab viele Trommelgruppen entlang der Strecke, viele Kinder, die einen abklatschten und sehr viele kreative Schilder. Die Highlights, die ich mir gemerkt hab waren:

WTF = Where is the Finish
Smile, you paid for this
You look so hot when you sweat

Meine persönlichen schönsten Momente waren, meine Mama dreimal am Streckenrand zu entdecken, an der Sagrada Familia vorbeizulaufen, die Palmen, das Meer und durch den Triumphbogen durch zu laufen.

Auf der Einkaufststrasse La Rhambla waren keine Absperrgitter am Rand und die Zuschauer standen im Spalier und waren so Feuer und Flamme und in ihrem Element beim Anfeuern, dass teilweise höchstens drei Läufer:innen nebeneinander laufen konnten. Ich fand das irgendwie voll cool, andere ärgerte es.

12km vorm Ziel machte meine Wade zu und ich konnte das Tempo nicht mehr halten. Was mir aber auch von Anfang an klar war, denn ich lief viiiiiel zu schnell. Ich war soo gepushed von den ganzen vielen Jubel. Viele wurden mit Namen angefeuert, der stand ja groß auf der Startnummer. Auch ich, wobei es bei mir dann oft „Venga, Venga Team Vegano“ oder „Vamos Vegano“ hieß 🙂

200m vorm Ziel konnte ich dann meine Freudentränchen nicht mehr zurück halten. Der Zieleinlauf war so überwältigend und es war soooo unglaublich, es geschafft zu haben. Mit der Medaille um den Hals hüpfte ich dann paar Minuten voller Freude und strahlte mit der Sonne um die Wette.

Ich kann diesen Marathon nur weiter empfehlen, er war sooo schön: die Strecke, die Laben, Helferleins und die Stimmung, einfach grandios. Auf mit euch nach Barcelona 🙂

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