Trailmaniak Wörthersee, Bewerb Superior, d.h. 2 Runden um den See, eine in der Nacht, eine am Tag.
Nach meinem Schlechtwetterabbruch im letzten Jahr, heuer also der zweite Versuch.
Da in den Tagen zuvor durch sehr starke Regenfälle einige Passagen am Pyramidenkogel unpassierbar wurden, müssen diese Streckenabschnitte entfallen. Die Runde verkürzt sich damit um ca. 3km von 62 auf 59km. Für die Superior-Teilnehmer bleiben aber noch immer ca. 118km mit 3400 Höhenmetern übrig.
Der Wetterbericht für die Dauer des Rennens ist diesmal gut. Kein Regen und angenehme Temperaturen, sollte passen.
Los geht es am Freitag um 18 Uhr in Pörtschach mit einem ausführlichem Race-Briefing. Der Startschuss fällt um 22 Uhr am Monte-Carlo-Platz. Die Nachtrunde wird fast autonom gelaufen, d.h. es gibt nur eine Labestation in Reifnitz bei km 29.
Nach 1-2km auf Asphalt durch Pörtschach geht es über Trails gleich hinauf zur Gloriette. Das Feld weitet sich und schon nach ca. 5-6km läuft jeder für sich alleine. Es sieht nach einer langen, einsamen Nacht aus.
Tatsächlich ist der Lauf in der Nacht sehr kurzweilig. Die herausfordernde Strecke über unendliche Wald- und Wurzeltrails verlangt volle Konzentration in der Dunkelheit. Durch die starken Regenfälle ist der Boden noch immer völlig durchweicht und matschig. Trockene Füße? Unmöglich!
Nach ca. 13km läuft man durch das Veldener Nachtleben und kann auf ein paar km Asphalt ein
wenig abschalten. Weiter geht es über ständiges Auf und Ab über Trails und Forststraßen Richtung Reifniz und von dort über ein wahres Wurzelmeer zu den Spintikteichen.
Die Asphalt-km danach durch Klagenfurt ziehen sich zwar, geben aber ein wenig Zeit zum verschnaufen. Es stehen noch knapp 20 trailige km bis nach Pörtschach am Programm. Diese haben es in sich, wieder ein ständiges Auf und Ab über steinige, verwurzelte Trails. Vor allem die letzten 6-7km wollen nicht enden.
Nach 7h55min erreiche ich Pörtschach und beende die erste Runde.
Da die nur Nettozeit der beiden Runden zählt, steht es einem frei gleich weiter zu laufen oder etwas Pause zu machen. Spätestens zum Start des „Ultra“ Bewerbes (eine Runde) um 8 Uhr muss man jedenfalls wieder auf der Strecke sein. Ich könnte also ca. 2 Stunden Pause machen, entscheide mich aber diese nicht zu nutzen. Umziehen, essen und eine kurze Massage – dauert zusammen eine knappe Stunde und dann mach ich mich auf den Weg zur Runde zwei.
Durch die dauernd nassen Füße haben sich leider schon auf der ersten Runde Blasen gebildet – es wird also mühsam.
Die Runde bei Tag zeigt einem endlich die schöne Gegend rund um den Wörthersee und man staunt, wo man ich der Nacht schon vorbei gelaufen ist. Trotzdem zieht sich die zweite Umrundung durch die schmerzenden Blasen an den Füßen. Jeder Schritt wird vorsichtig gesetzt, auch die Asphalt-km bieten nun keine Entspannung mehr.
Von einer ähnlichen Rundenzeit von ca. 8h hab ich mich längst verabschiedet, jetzt zählt nur noch durchkommen.
Ab Velden beginnen mich die schnelleren „Ultra“ Läufer zu überholen. Das motiviert und zieht mich ein wenig mit. War eine gute Entscheidung eine Stunde vor deren Start auf die Strecke zu gehen. Praktisch jeder Läufer feuert einen an und nimmt sich Zeit für einen kurzen Tratsch.
Nach nochmal 9h für die zweite Runde erreiche ich dann das Ziel in Pörtschach. Super Stimmung, viele applaudierende Menschen und ein Zieleinlauf am roten Teppich, machen die schmerzenden Füße wieder gut.
Mit einer Gesamtzeit von 17h19min geht sich für mich der 5. Platz aus.
Eine gelungene Veranstaltung, super organisiert und mit sehr vielen freundlichen Menschen.
Werner.
© Fotos : Krawagner