Team Vegan.at bei den 12 Stunden von Langenzersdorf

Am 28.04.2018 fanden die 12 Stunden von Langenzersdorf statt, bei dem auch das Team Vegan.at mit 6 Athlet*innen am Start war.
Unsere Ultraläuferin Sabrina bestritt das Event in der Einzelwertung. Clemens, Nikolaus und Tabea wagten sich als 3er-Staffel an die 12 Stunden. Christoph und Karin absolvierten die 3h-Staffel. Besonders erfreulich ist dabei, dass alle Teilnehmer Podestplätze in den jeweiligen Wertungen erreichten. Die Ergebnisse im Überblick:

BewerbNameRundenDistanzRang
12 h – Einzel – MWSabrina Lederle127117,542 (1. AK)
12 h – Small TeamClemens Friedler
Nikolaus Hnizdo
Tabea Hnizdo
138 (55, 60, 23)127,421
3 h – Small TeamChristoph Fuhrich
Karin Hnizdo
35 (21/14)32,323

Sabrinas 127 Runden und über 117 Kilometer war dabei die 8t-beste, jemals von einer Österreicherin erlaufene Distanz bei einem 12h-Rennen. Unten angeführt hat Sabrina ihre Eindrücke des Laufevents für euch zusammengefasst:

*** Rennbericht Sabrina ***

Der Start für den 12 Stundenlauf fiel um 8 Uhr.

Ich war davor extrem aufgeregt und angespannt, aber sobald der Startschuss erklang fühlte ich mich in meinem Element.

Klar kommt mir öfters der Gedanke, dass 12 Stunden echt lange sind und lange sein können, aber sobald man auf der Uhranzeige keinen 12er mehr sieht, scheint es irgendwie nicht mehr so lange zu sein – Ja, man kann sich alles einreden.

Der Rundkurs in LE ist mit einer Länge von 923m einer der kürzesten die ich bis jetzt gelaufen bin, aber dort laufe ich am liebsten. Ich fühle mich bei diesem Lauf und auf der Strecke einfach schon wie Zuhause. Es war das 5te Mal dass ich dort am Start war und mittlerweile kenne ich die Strecke so gut wie meine Westentasche.

Vor jedem dieser Stundenläufe setzte ich mir ein Ziel, das ich gerne erreichen würde. Dieses Mal schien mein Ziel aber nicht erreichbar zu sein. Schon nach zwei Stunden sorgte die Sonne für erschwerte Bedingungen. Fast alle Läufer hatten mit der Hitze zu kämpfen. Jede Runde verschaffte ich mir durch wassergetränkte Schwämme eine erfrischende Abkühlung oder wurde mit Wasserbechern überschüttet. Dankeschön Christoph für den Kälteschock.

Die Stimmung vor Ort war wieder einzigartig. Jeder Ultralauf ist ein Treffen von Freunden. Man motiviert sich gegenseitig, tratscht ein wenig während dem Laufen und teilt einfach die gemeinsame Leidenschaft zum Ultra.

Eine Staffel hat mich immer total lieb angefeuert, am Besten fand ich es, als sie mir zuriefen, dass nach 12 Stunden eine Zuchini auf mich wartet. Ich war in meinem im Team Vegan.at – Shirt unterwegs. Von Runde zu Runde änderte sich das Gemüse, bis ihnen glaub ich die Ideen ausgingen und sie mich einfach super gröllend pushten.

Dieses Mal hatte ich tolle Unterstützung mit dabei.

Mein Trainer, die Ruhe und Coolness in Person, immer eine Lösung für die aufkommenden Problemchen hatte und der Kopf der ganzen Sache war.

Christoph, der instinktiv und geduldig handelte, motivierte und mich mit verschiedensten Tricks dazu brachte die Verpflegung nicht zu verschmähen.

Esther, die mich zum ersten Mal in Action erlebte und die beste „Barkeeperin“ aller Zeiten abgab und fleißig alle Getränke mixte und kreativ aber erfolglos versuchte mir Essen schmackhaft zu machen.

Stefan, das laufende Lieferservice und Thorben, der Motivator und Sänger.

Dankeschön an meine Mama, dass mir kurz meinen besten Glücksbringer vorbeigebracht hat, meinen Hund. Da läuft man gleich wieder schneller.

Die Läufer der Teamstaffeln mit Niko, Tabea, Christoph und Clemens unterstützten und motivierten mich auf der Strecke, vor allem gegen Ende hin. Dankeschön Niko, ich habs dir glaub ich echt nicht einfach gemacht mich zu pushen, aber du hast dich nicht aus der Fassung bringen lassen und mir einfach alles erzählt was dir so eingefallen ist.

Dankeschön euch allen, ohne eure Hilfe und Unterstützung hätte ich das nie geschafft und mein Ziel nicht erreicht. Ihr wart alle soo toll und lieb zu mir, auch wenn ich es euch manchmal nicht so einfach gemacht habe und nichts zu mir nehmen wollte.

Mit der Hitze hatte ich sehr zu kämpfen, denn sie wirkte sich auf meinem Kreislauf aus, mir war schwindelig und total übel. Deswegen musste ich mich immer zum Trinken zwingen, manchmal schaffte ich es aber mich an meinen Betreuern vorbei zu schummeln ohne etwas nehmen zu müssen.

Mir war es wichtig nicht zu gehen, sondern so gut es geht die 12 Stunden durchzulaufen und auch wenn ich mit der Zeit langsamer wurde, ich habe dieses Ziel erreicht. Musste zwar zweimal kurz die Hüfte aufdehnen und einmal kurz wegen starken Seitenstechen gehen, aber sonst lief ich.

Oft werde ich gefragt was einem 12 Stunden lange durch den Kopf geht. Ich bin damit beschäftigt die anderen Läufer zu beobachten und zu motivieren, dann denke ich nach was ich als Nächstes runter würgen muss oder ich singe Lieder im Kopf, rechne Dinge aus oder jammere einfach nur innerlich. Denn ja, man hat auch so seine Tiefs. Ich versuche sie so wenig wie möglich zu zeigen oder an anderen auszulassen. Sobald man aber wieder angefeuert wird, ein tolles Lied hört oder die Uhranzeige brav die Minuten hinunterzählt, gehen solche Momente schnell wieder vorbei.
Wie sagte mein Trainer so schön: „Du musst jetzt eh nur 12 Stunden lang einen Fuß vor den anderen setzen, ganz einfach!“

Als die letzte halbe Stunde anbrach, rief mir ein Läufer zu:
„Wenn du jetzt noch vier Runden schaffst, bekommst im Ziel ein Bier!“
Ich: „Mir schmeckt kein Bier!“
Er: „Dann bekommst halt einen Wein!“
Ich: „Ich trinke keinen Alkohol!“
Er: „Dann kriegst eine Milch!“
Ich: „Bin Veganerin!“
Er: „Tjaa dann kann man dir auch nicht mehr helfen!“
Jaa wir haben es immer lustig auf der Strecke.

Resümee:

Mit 117,5km habe ich einen neuen persönlichen Rekord, den 2 .Platz bei den Frauen Gesamt und den 1. Platz AK. Es waren auch nur zwei Männer besser als ich.
Ich ging wieder fürs Team Vegan.at an den Start und es machte mich stolz zu zeigen, dass es nicht nur Fleisch bringt.
Im Nachhinein erfuhr ich, dass meine Leistung die 8t beste Leistung einer Österreicherin aller Zeit ist.