Viele Sportevents mussten aufgrund der derzeitigen Maßnahmen abgesagt werden. Besonders viele Läufe hätten genau zu dieser Zeit stattgefunden, wie auch der Linzmarathon und der Vienna City Marathon. Team-Mitglied Peter ließ sich die Challenge aber nicht entgehen und lief trotzdem. Wie dieses Erlebnis des Doppelmarathons für ihn war, berichtete er uns:
„Für diesen Frühling habe ich, Peter, mir einen schönen Strassenfrühling vorgenommen und wollte beim Linzmarathon auf eine neue PB losgehen und in Wien als Personal Pacemaker eine 3:58:59 laufen. So war auch das „strukturierte“ Training, soweit man bei meinem Training von Struktur sprehcen kann, auf diese Events ausgelegt.
Plötzlich kam da die Welle der Absagen und schwupps waren die Marathons abgesagt.
Was nun – was tun?
Wenn man schon ein bisschen Form aufgebaut hat und um nicht in ein komplettes Motivationsloch zu fallen, sich dem Laster hinzugeben und am Ende wie ein geöltes Punschkrapferl in den Sommer zu gehen, musste eine Herausforderung her.
Mexikanische Tage auf der Strasse – die Corona Ketterechts Challenge
Marathon kann man natürlich auch alleine laufen, also wird das gemacht. Strava auf – Routenplaner her – eine Marathonstrecke geklickt und los.
Der Linzmarathon – Coronaedition wurde am Tag des Linzmarathons in Angriff genommen. Von Korneuburg aus ging es in Richtung Wien und über die Donauinsel kann man ein flottes Beinchen schwingen. Zudem kenne ich die Strecke ganz gut. Einziges Problem, neben der Länger der Strecke, weil so ein Marathon halt seit 1908 einfach 42,195 km (God save the Queen) lang ist, ist die Versorgung mit Flüssigkeit. Die Standard-2-Flask-Bestückung der Traillaufweste hat nur deshalb geklappt, da ich bei Halbzeit bei einem Freund die Flaschen füllen konnte.
Dieser hat mich auch ungefähr die Hälfte der Strecke begleitet und so die Moral hoch gehalten. Ab km 25 war ich dann alleine und hier war sehr vorteilhaft, dass ich bei jedem Gedanken an „ich habe keinen Bock mehr“ – „eigentlich könnt ich aufhören“ die Gewissheit hatte, dass der schnellste Weg nach Hause halt der war, auf dem ich mich bewegte. Also weiterlaufen und an etwas Anderes denken.
Kurz vor Korneuburg auf die Uhr geschaut und da war ja ein anderer Gedanke. Irgendjemand ist Streckenplanungstechnisch nicht der Hellste. Somit stand da erst irgendwas von 36 km und so musste noch eine 5 km Schleife nach Bisamberg angehängt werden. Am eigenen Heim vorbeilaufen nach 3 Stunden ist schon mental herausfordernd. Wenn man sich dann nochmal verrechnet und dann wieder kurz vor der Haustür noch immer 41,5 steht, muss man nochmal um den Hauptplatz laufen.
Bei der dritten Haustürbegegnung durfte ich dann endlich die Uhr abdrücken und nach 3 Stunden 32 war der Linzmarathon absolviert.
Danach 2 Ruhetage und weiter im Training. Nebenher musste ja noch die E-Cycling-League gefahren werden. Daher ging es ab Mittwoch wieder aufs Rad bzw. auf die Strasse. Am Folgewochende stand das nächste Radrennen und am Ostersonntag ein Osterhoppeln mit Hasenverteilung am Plan. Gut gings und die Motivation war hoch….also muss nun auch der Wienmarathon gelaufen werden.
Optimalerweise wieder am Samstag ein Radrennen und am Sonntag (das war der eine Tag, mit dem Regenwetter) um 7 Uhr mit einem Regenstart auf die Laufstrecke. Die Strecke ein wenig modifiziert, damit das Haustürgrüßen nicht so oft stattfinden muss, ging es nach 7 KM wieder auf die Donauinsel. Bis dahin in einer „hui es ist ein bissi kühl und Regen ist auch blöd“ 4:40-4:45 Pace sollte es diesmal bis zur Ostbahnbrücke und danach denselben Weg retour gehen.
Die beiden Halbmarathonraketen Philipp und Sebastian, die den Halbmarathon auch in der Coronaedition auf der Donauinsel in Sub 1:30 gelaufen sind, konnte ich natürlich nicht einholen, aber mit dem lieben Flo war ein Treffen kurz nach Halbzeit ausgemacht um Wasser nachzufüllen und ein wenig mentale Unterstützung zu geben. Bei diesem Lauf hat der Magen ein wenig gestreikt (vielleicht sollte man keine neue Nudelart am Vortag ausprobieren – an dieser Stelle wieder ein X auf meinem Läuferbingoschein) und bereits vor Halbzeit war die Energie ein wenig raus. Die Sub 3:30 war beim Wendepunkt bereits unwahrscheinlich. Stilvoll unter der Reichsbrücke wartend, gab es einen Liter Wasser und Mannerschnitten (!).
Zudem begleitete er mich bis zur Nordbrücke, die dem Plan nach ja bereits 11 km vorm Ziel sein sollte. War sie natürlich wieder nicht – Plan sei dank. Schnell verabschiedet und ab auf das letzte Stück. Die Energie war weg, aber der Kopf hatte wieder das Bild vor Augen, dass dies nunmal der schnellste Weg ins Ziel ist. Erneut in Korneuburg angekommen musste wiederum ein kleiner Umweg gewählt werden und das Schleiferl um den Block am Ende musste auch wieder sein. YAY!
Nach 3:34 konnte aber auch hier das virtuelle Zielband durchrissen werden und die Corona Ketterechts Challenge konnte in 7:06 gefinished werden.
Im Nachhinein betrachtet kann ich nur empfehlen, dass man sich selbst Herausforderungen setzt (je sonderbarer, umso besser), die dann auch ein Ziel im Alltag bieten können.
Alsdann – lauft um den Küchentisch, startet bei einem Tiefgaragenhalbmarathon, zwiftet 10x die Alpe de Zwift am Stück, lauft 5 Kilometer in neuer PB, tut euch dabei nicht weh und berichtet darüber 😉 “
Wir sind stolz auf die Leistungen, die unsere Teammitglieder uns täglich berichten und freuen uns, wenn sie auch andere zum Sport betreiben motivieren. Weiter so & bleibt gesund!