Mostiman 2020: von Startsprüngen, Medaillen und Zeitstrafen

Unter Triathlet*innen wurde schon Tage zuvor gemunkelt: Der Mostiman am Wochenende des 25./26. Juli würde heuer wohl landesweit eines der absoluten Highlights des schwierigen Triathlon-Jahrs 2020 werden. So war es schließlich auch. Österreichische Staatsmeisterschaften auf der Sprint-Distanz waren bis dato nur selten so stark besetzt. Alles, was Rang und Namen hat, war vor Ort. Nicht weniger als 34 im Ranking der ITU gelisteten Athlet*innen stellten sich der Herausforderung. Zwölf davon wären ohne Covid-19 am selben Wochenende bei den olympischen Spielen an den Start gegangen. Mitten drin im Trubel: eine kleine Delegation vom Team Vegan.at ?

Mostiman 2020: von Startsprüngen, Medaillen und Zeitstrafen

Eine Challenge nach der anderen…

Es war ein langer Tag, der für die meisten mit einem recht zeitigen Frühstück begann, zumal die Anfahrt ins Mostviertel für die aus Wien und Umgebung Anreisenden rund 1,5 Stunden beträgt. Neu war rundherum vieles, wie unter anderem das verpflichtende Tragen eins Mund-Nasen-Schutzes bei der Startnummernabholung und beim Einrichten der Wechselzone. Auch die Einzelstarts waren „anders“. Aber das alles konnte die Freude der Teilnehmenden nicht trüben – im Gegenteil: Alle waren einfach nur froh und superhappy, trotz Covid-19 endlich wieder an einem perfekt organisierten Rennen teilnehmen zu können. Die vorfreudige Aufregung in der Luft war für alle spürbar.

Eine der größten Herausforderungen war dann definitiv der Startsprung ins Wasser. Normalerweise erfolgt der Start für Hobby-Athleth*innen laufend vom Ufer ins oder direkt aus dem Wasser. Staatsmeisterschaften erfordern natürlich eine professionellere Vorgangsweise ? Gar nicht so leicht, dass die Schwimmbrille durch den plötzlichen Wasserdruck nicht verrutscht oder gar Wasser hineinkommt… Aber die Hürde wurde von allen bestens gemeistert.

Nachdem der Schwimm-Split über 750 Meter bewältigt war, ging es auf die durchaus anspruchsvolle Radstrecke: Auf 19 Kilometern galt es gute 180 Höhenmeter zu überwinden. Anschließend lud die ebenfalls nicht gerade ebene Laufstrecke zum schnellen Finish ein. Nach den crossig angehauchten 5 Kilometern wartete endlich die Zielmatte. Kurz und knackig lautete das Motto! So ein Sprint ist zwar relativ rasch vorbei, tut aber dafür umso mehr weh…

Als weitere Erschwernis sollte sich die Strenge der Wettkampfrichter erweisen: Das Triathlon-Reglement sieht für unterschiedliche Vergehen Zeitstrafen vor, die dann vom betroffenen Athlet bzw. der betroffenen Athletin in der Penalty Box abgesessen werden müssen. Zwei von uns hat es diesmal leider erwischt – in keinem der Fälle vorsätzlich, aber trotzdem (oder eigentlich gerade deswegen) bitter… Umso erfreulicher sind die starken Ergebnisse unserer tapferen Sportler*innen! 

Die schöne Nachricht zum Schluss

Dank eigens angereister Fan-Delegation wurden unsere Athlet*innen vor Ort bestens unterstützt. Mit den lautesten und auffälligsten Supportern macht so ein Bewerb einfach noch mehr Spaß – und das grün gekleidete Grüppchen war auch für Außenstehende nicht zu übersehen ? Vielen Dank dafür!

Insgesamt wagten sich neun Teammitglieder über die Sprint-Distanz. Jede und jeder einzelne hat sein Bestes gegeben und das sieht man auch an den überaus starken Finisher-Zeiten. Lauter beeindruckende Leistungen wurden da abgeliefert. Und das Sahnehäubchen: Im Rahmen des Bewerbs wurden die Wiener Meisterschaften ausgetragen, wodurch wir jetzt trotz starker Besetzung sogar drei Altersklassen-Medaillen unser Eigen nennen können ?

Christoph Biegler: 1:10:12
Lucas Laschober: 1:13:23 (2. Platz Wiener Meisterschaften M24-29)
Jiri Dockal: 1:14:00
Julian Sponner: 1:15:01
Michael Hillebrand: 1:15:05 (2. Platz Wiener Meisterschaften M50+)
Christoph Feigl: 1:19:18
Stella-Julia Hatzl: 1:21:06 (3. Platz Wiener Meisterschaften W30-39)
Nadine Schmitz: 1:23:33
Mathias Birnecker: 1:12:17

Mostiman 2020: von Startsprüngen, Medaillen und Zeitstrafen

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